Über 300 Gäste nehmen Abschied vom Kraftwerksstandort Lünen
Ein Abend voller Emotionen an der Wiege der STEAG
Lünen. Es war ein an Emotionen reicher Abend in der historischen Maschinenhalle des STEAG-Kraftwerks, der in eine Feier bis in die Morgenstunden mündete: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Familienangehörige, Freunde und ehemalige Kolleginnen und Kollegen waren am Samstag eingeladen, um sich vom Gründungsstandort der Steinkohlen-Elektrizität AG (STEAG) zu verabschieden. Zum 31. Dezember, nach fast 80-jähriger Stromproduktion in Lünen, sind an der Moltkestraße die Steinkohleblöcke 6 und 7 endgültig vom Netz gegangen.
Die insgesamt über 300 Gäste standen an diesem Abend an der Wiege des Unternehmens, an der Stelle, an der STEAG 1940 die Stromproduktion aufgenommen hat. Blaue und rote Strahler verliehen der ehrwürdigen Industriehalle feierlichen Glanz. Die erst am 22. Dezember stillgelegte Turbine erinnerte im Hintergrund der Bühne an den eher traurigen Anlass für die Einladung. Zuletzt hingen 101 Arbeitsplätze an der Stromproduktion an der Moltkestraße, 101 berufliche Perspektiven.
Dass dieser Arbeitsplatzabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen gemeinsam vom Unternehmen und Betriebsrat organisiert werden konnte, milderte den Abschiedsschmerz spürbar. Insgesamt 48 Beschäftigte nehmen eine Vorruhestandsregelung in Anspruch, 53 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden künftig wohnortnah an anderen STEAG-Standorten weiterbeschäftigt.
In seiner Rede dankte Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der STEAG GmbH, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und machte deutlich: „Wir tragen in Lünen weiterhin unternehmerische Verantwortung und sind präsent.“ Rumstadt verwies auf das moderne Strahlmittelwerk an der Moltkestraße und an die Batteriespeicher, die weiterhin wichtige Primärregelenergie für das Stromnetz liefern. Darüber hinaus betreibt das Tochterunternehmen STEAG New Energies in Lünen bei Remondis ein Biomassekraftwerk. Und: STEAG obliegt weiterhin die Betriebsführung für das moderne Trianel-Kraftwerk.
„Das zeigt eindrucksvoll: STEAG ist Teil des Wandels auf dem Energiemarkt“, sagte Joachim Rumstadt. Anschließend verabschiedeten sich Kraftwerksleiter Kai-Uwe Braekler und Ralf Melis, Konzern-Betriebsratsvorsitzender der STEAG, von „ihrer Mannschaft“. Nach dem offiziellen Teil wurde schnell deutlich, was in allen Ansprachen hervorgehoben wurde: Lünen als Gründungsstandort zeichnete sich immer durch besonders gelebten Zusammenhalt und Solidarität in der Belegschaft aus – es wurde gemeinsam bis in die Morgenstunden Abschied gefeiert.