STEAG verbessert Konzernergebnis deutlich
STEAG übertrifft die Ergebnisprognose
- Transformationsprogramm STEAG 2022 konsequent umgesetzt
- EBIT steigt um 60 Prozent auf 197 Millionen Euro
- Konzernergebnis mit 59 Millionen Euro deutlich positiv
- 45 Millionen Euro Gewinnabführung an kommunale Gesellschafterin KSBG
- Investitionen in neue Wachstumsfelder zahlen sich aus
STEAG übertrifft die Ergebnisprognose: In einem herausfordernden Marktumfeld erwirtschaftete das Essener Energieunternehmen im Geschäftsjahr 2017 ein Konzernergebnis nach Steuern von 58,6 Millionen Euro und führt an seine kommunale Gesellschafterin KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft 45 Millionen Euro Gewinn ab. „Wir haben 2017 das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, sagte Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der STEAG GmbH, bei der Vorstellung des Jahresabschlusses in der Unternehmenszentrale in Essen.
Im Geschäftsjahr 2017 hat der STEAG-Konzern einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro erzielt, damit gelang auf vergleichbarer Basis ein Plus von fast acht Prozent im Vergleich zu 2016. Das höhere Umsatzvolumen ist vor allem das Resultat der ausgeweiteten Stromhandelsaktivitäten von STEAG sowie höherer Strompreise.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Konzerns von 197,3 Millionen Euro übertraf den Vorjahreswert (122,7 Millionen Euro) um mehr als 60 Prozent. Die verschiedenen Maßnahmen aus dem im Jahr 2016 gestarteten Projekt STEAG 2022, mit dem sich das Unternehmen auf die Herausforderungen der Energiewende einstellt, bewirkten in Summe eine Ergebnisverbesserung von rund 100 Millionen Euro. „Mit unserem Transformationsprogramm STEAG 2022 machen wir das Unternehmen ertragsstärker und zukunftsfähig“, sagte Joachim Rumstadt. Das Konzernergebnis nach Steuern verbesserte sich um fast 280 Millionen Euro. Für 2017 weist STEAG einen Nettogewinn von 58,6 Millionen Euro aus – nach einem Konzernfehlbetrag von 220,8 Millionen Euro im Vorjahr.
45 Millionen Euro Gewinnabführung an KSBG
STEAG wird für das Geschäftsjahr 2017 eine Ausschüttung (Gewinnabführung inkl. Steuern) von 45 Millionen Euro an ihre Gesellschafterin, die KSBG Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co. KG, vornehmen. Damit erreicht die Ausschüttung auch in diesem Jahr das vereinbarte Ziel, dass die kommunalen Anteilseigner ihre durch den Kauf von STEAG entstandenen Kapitaldienste (Zinsen und Tilgung) wieder in vollem Umfang leisten können.
„Wir wissen, dass noch drei harte Jahre vor STEAG liegen. Die Anteilseigner der KSBG haben sich deshalb 2017 bereit erklärt, für insgesamt drei Jahre auf eine über den Kapitaldienst hinausgehende Dividende zu verzichten. Das ist der Beitrag, den die KSBG zum Transformationsprojekt STEAG 2022 leistet“, sagte Guntram Pehlke, der Aufsichtsratsvorsitzende der STEAG GmbH. Pehlke ist zugleich Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21), die über die KSBG mit 36 Prozent an STEAG beteiligt ist.
Mit dem Verzicht auf die Dividende reagiert die KSBG auf die schwierige Situation der Branche. Denn auch der positive Konzernabschluss 2017 kann nicht darüber hinwegtäuschen: Die hohe Einspeisung von Windenergie in Deutschland im vergangenen Jahr führte zu enormen wirtschaftlichen Druck auf den inländischen Kraftwerkspark und insgesamt geringere Einsatzzeiten der STEAG-Kraftwerke im Ruhrgebiet und im Saarland. In eigener wirtschaftlicher Verantwortung, ohne Zuschüsse für die Stilllegungen zu erhalten, nahm das Essener Energieunternehmen 2017 ein Großkraftwerk und einen Kraftwerksblock vom Netz. Die Stilllegung der Kraftwerke ist eine Konsequenz des Projekts STEAG 2022. STEAG hat sich damals entscheiden, nur die Kraftwerke weiter zu betreiben, die dauerhaft einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis erwirtschaften.
Durch diese unternehmerischen Maßnahmen senkte STEAG ihre CO2-Emissionen in nur einem Jahr um mehr als die Hälfte auf 8,9 Millionen Tonnen in 2017. Das bedeutet: STEAG sorgt in diesem Zeitraum für zwei Drittel der gesamten CO2-Einsparungen des nationalen Stromsektors. Bundesweit gingen die CO2-Emissionen der Energiewirtschaft im vergangenen Jahr um 14 Millionen auf 292 Millionen Tonnen zurück. Der Beitrag der Braunkohle fällt dabei vergleichsweise bescheiden aus. Deren CO2-Emissionen sanken 2017 nur um 1,3 Prozent auf 151 Millionen Tonnen und waren mehr als doppelt so hoch als die der Steinkohle mit 73 Millionen Tonnen.
Investitionen zahlen sich aus
Den Effizienzmaßnahmen stehen im Geschäftsjahr 2017 gezielte Wachstumsinvestitionen gegenüber – zum Beispiel der strategische Markteintritt in den Waste-to-Energy-Markt. STEAG übernahm vom Vattenfall-Konzern zwei Abfallverwertungsanlagen vollständig. Der Prozess der sogenannten „Post-Merger-Integration“ wurde inzwischen erfolgreich abgeschlossen, beide Anlagen liefern einen stabilen Ergebnisbeitrag.
Ein weiteres im Jahr 2017 realisiertes Wachstumsprojekt stellt der Erwerb des Unternehmens Krantz, eines Spezialisten für hochwertige Lösungen in der Lüftungstechnik, durch STEAG Energy Services (SES) dar. Mit der traditionsreichen Marke Krantz baut SES ihre Marktstellung als Ingenieurdienstleister und Lieferant im Segment Kerntechnik-Rückbau weiter aus. Hier hat SES in Deutschland und der Schweiz bereits eine breite Kundenbasis und erhält nun Zugang zu weiteren Märkten in Ländern wie Japan und Großbritannien.
Ausblick 2018
Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet STEAG einen Umsatzrückgang. Hauptursachen sind mengen- und preisbedingt niedrigere Umsätze aus dem Betrieb und der Vermarktung des inländischen Kraftwerksportfolios sowie vertraglich und bilanziell bedingt rückläufige Erlöse bei den Auslandskraftwerken. Das EBIT des STEAG-Konzerns wird 2018 voraussichtlich 30 Prozent unterhalb des Ergebnisses des abgelaufenen Geschäftsjahres liegen.
Dank des großen Einsatzes und der hohen Kompetenz der rund 6.500 Mitarbeiter in Deutschland und in den ausländischen Tochtergesellschaften des Konzerns kann STEAG erfolgreich im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen. Neue Chancen bieten vor allem die geplanten Investitionen in die Wachstumsfelder. „Wir sind zuversichtlich, dass die verschiedenen Maßnahmen des Transformationsprogramms STEAG 2022 greifen. Das Ziel, das jährliche EBIT dauerhaft um 120 Millionen Euro zu verbessern, werden wir erreichen“, sagte Joachim Rumstadt.
Anmerkung zum Umsatz
Seit dem Geschäftsjahr 2017 weist STEAG die Umsatzerlöse und Materialaufwendungen für bestimmte Arten von energiebezogenen Handelsgeschäften saldiert aus. Die entsprechenden Vorjahreswerte wurden zur besseren Vergleichbarkeit angepasst. Der Anpassungsbetrag des Vorjahres für die Umsatzerlöse beläuft sich auf 497,1 Millionen Euro.